Elstermode Nasen- und Mundabdeckung

Eine kleine Firma mit großem Spektrum auch in der Corona-Krise

Kennen Sie die Elstermode Produktions- und Vertriebs- GmbH in Elsterwerda? Den älteren Bürgern unserer Stadt ist sie vielleicht noch als „VEB Elstermode“ ein Begriff.

Dieses kleine Unternehmen ist eine Erfolgsgeschichte nun schon in der 4. Generation. Gegründet wurde es unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg durch Mützenmacher Paul Brand in Gröden. 1945 übernahm Willy Wersich die Verantwortung und verlagerte die Produktion nach Elsterwerda. Dort wuchs das Unternehmen stetig und wurde 1958 die PGH Elstermode. Seit 1969 produzierte es  Mützen und Lederbekleidung verschiedenster Art in der Ludwig-Jahn-Straße 12. Zu DDR- Zeiten war es schwierig, das eigene Profil zu erhalten; man wurde 1972 zur VEB Elstermode umfirmiert. Aber Willy Wersichs Sohn Wolfgang Wersich  führte das Unternehmen auch durch diese Zeit. 1989 erfolgte die Rückübertragung des Eigentums an die PGH-Mitglieder. Es entstand die „Elstermode Lederwaren GmbH“ und Ellen Guse – die Tochter von Wolfgang Wersich – übernahm 1998 die Firmenleitung der Elstermode Produktions- und Vertriebs- GmbH.

„Es war nicht einfach, sich am Markt zu behaupten und zu etablieren. Wir mussten unsere kleine Nische erst finden“ so sagt die Geschäftsführerin. Aber Qualität, Zuverlässigkeit, faire Preise und die schnelle Reaktion auf Kundenwünsche waren bisher immer das Erfolgsgeheimnis. So auch in den letzten Wochen. Überall schlug das Corona- Virus zu und keiner war wirklich vorbereitet. Fast überall fehlte es an allem und vor allem auch an guten Masken. Das erkannte Frau Guse sofort und schon bald erreichten sie viele Anfragen, ob sie mit ihren Mitarbeitern helfen kann. Wir können das!,  war ihre Antwort. Ein Schnittmuster mit der optimalen Passform war schnell gefunden. Bald war die optimale Variante entwickelt und sofort stellte Frau Guse Mitarbeiterinnen für diese Produktion ab, ohne die übrigen Aufträge für die vielen anderen Kunden zu vernachlässigen. „Alle haben mitgezogen“ resümiert Frau Guse dankbar, denn wir wollen gern da helfen, wo wir es können.

Vor allem das Pflegeheim „Pro Civitate“ in Elsterwerda war sehr froh über die schnelle und unkomplizierte Hilfe. Bald gab es die Masken der „Elstermode“ auch in der Stadt-Apotheke zu einem sehr fairen Preis zu kaufen und auch jetzt kann man dort noch hübsche Masken erwerben. 

Nicht ganz einfach war die Beschaffung von genügend geeignetem Material für die Masken. Hier halfen viele Privatpersonen vor allem auch aus der Stadtverwaltung Elsterwerda mit ihren Bettwäschespenden, denn dieses gute Baumwollmaterial eignet sich für das Nähen der Masken am besten. Bisher konnten so bis zum 26.05.2020 ca. 9000 Masken genäht werden. Zurzeit werden weitere Masken auf Bestellung gefertigt.

Frau Guse und ihre Mitarbeiter hoffen aber trotzdem, dass nach und nach wieder mehr Normalität in den Alltag einzieht und das Virus beherrschbar wird. Einen großen Wunsch hat Frau Guse zusätzlich: „Mögen wir Menschen insgesamt wieder etwas bescheidener und dankbarer werden für die schönen und notwendigen Dinge des Lebens die wir oft so selbstverständlich nehmen, die es aber gar nicht sind.“

Wir bedanken uns bei der „Elstermode“ für ihren Einsatz und wünschen allen Mitarbeiterinnen und ihrer Chefin  weiterhin alles Gute und vor allem Gesundheit. Vielen Dank auch für die Stoffspenden, ohne die diese Aktion nicht möglich gewesen wäre.

Unser Dank gilt auch allen anderen Helden des Alltags, die in diesen Wochen an vielen Stellen ihren so wichtigen Dienst tun oder ehrenamtlich helfen. Bleiben Sie alle gesund und lassen Sie uns weiterhin gemeinsam alles tun, diese schwierige Situation miteinander zu meistern.

Dieter Hennig, im Auftrag der Stadtverwaltung Elsterwerda