Ehre wem Ehre gebührt

Ehre wem Ehre gebührt

Am 10.11.2017 wurden erneut verdiente Ehrenamtler der Stadt Elsterwerda durch den Bürgermeister, Herrn Dieter Herrchen, und den Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung, Herrn Patrick Weser, ausgezeichnet. Mit der alle 2 Jahre stattfindenden Veranstaltung „Ehre wem Ehre gebührt“ hat es sich die Stadt Elsterwerda zum Ziel gesetzt, stellvertretend für die vielen ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger jeweils 10 besonders verdiente Ehrenamtler mit dem Ehrenband der Stadt Elsterwerda auszuzeichnen. Hierfür wird im jeweiligen Jahr bereits im Frühjahr öffentlich dazu aufgerufen, Vorschläge zu unterbreiten. Auch durch die Stadtverwaltung werden Vorschläge eingereicht. Diese Vorschläge werden dem Sozialausschuss zur Entscheidung vorgelegt, der dann die zu Ehrenden bestätigt.

Im gut gefüllten Stadthaus eröffnete Bürgermeister Dieter Herrchen die Veranstaltung. Er wies auf die Vielzahl der Ehrenamtler unserer Stadt hin und bedankte sich herzlich, für dieses besondere und nicht selbstverständliche Engagement.

Die Festrede zur Veranstaltung hielt der Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung, Herr Patrick Weser. Er stellte das Ehrenamt und die damit verbundenen Leistungen für die Allgemeinheit und das Glück, was Menschen in dieser Arbeit suchen und auch finden, in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. So sagte er: „Lassen Sie mich bitte noch einmal betonen, wie unheimlich wichtig es für unsere Gesellschaft ist, genügend Menschen wie Sie zu haben. Menschen, die nicht nur ihr eigenes Ding machen, sondern Mitbürger, die tatkräftig und beherzt anpacken, ohne sofort nach einer Gegenleistung zu fragen.“ Unterstützung erhielt er durch Anika Thieme und Maria Model, die aus dem Märchen „Hans im Glück“ der Gebrüder Grimm vorlasen.

Musikalisch wurde die Veranstaltung durch Adrian Horstmann mit dem Saxophon umrahmt, der mit bekannten Songs für einen stimmungsvollen Einstieg sorgte.

Im Anschluss wurden die zu Ehrenden durch verschiedene Laudatoren vorgestellt.

Die ersten im Reigen der zu Ehrenden waren die Ortswehrführer unserer Feuerwehren, die Kameraden Daniel Neubert, Carsten Schoder und Mirko Engelmann. Unter dem Feuerwehrmotte „Retten, Löschen, Schützen und Bergen“ stellen sich tagtäglich Bürgerinnen und Bürger dem Schutz und der Hilfe Ihrer Mitmenschen zur Verfügung. „Verantwortung ist nicht teilbar“, so begründete Bürgermeister Herrchen als Laudator und Vorschlagsträger den Vorschlag der Verwaltung. „Deshalb wollen wir heute denen, die diese Verantwortung und die Fürsorge für die Kameradinnen und Kameraden im Dienst und im Einsatz tragen, und dies nun schon über viele Jahre, in Anerkennung ihrer Leistungen das „Ehrenband der Stadt Elsterwerda“ überreichen.“

Die Laudatio für die nächsten aktiven Ehrenamtler hielt für den Vorschlagsträger, den Bürgerverein Deutsche Eiche Kraupa, dessen Vorsitzenden Katja Gehre. Sie stellte den Anwesenden die Eheleute Erika und Karli Wiedemann vor. Beide sind unverzichtbarer Bestandteil des dörflichen Zusammenlebens in Kraupa. Sie stehen als Unterstützer für die Vereine und Gruppen in Kraupa für viele Anlässe zur Verfügung. „So wie das Wernesgrüner Bier in Kraupa seine Geschichte hat, gehören Erika und Karli zur Wernesgrüner und jeder braucht sie. Da kommen die Feuerwehrleute, die Ortsgruppe der Volkssolidarität trifft sich zum monatlichen Kaffeeklatsch und der Bürgerverein ordert Erikas Kartoffelsalat für die Rentnerweihnachtsfeier. Die ehemaligen Keglerfrauen treffen sich mit Erika zum Stammtisch und Karli kegelt auch noch bei den alten Herren mit.“ So die Vorsitzende des Bürgervereins.

Stellvertretend für den Kammerchor Elsterwerda wurde die Laudation für Frau Helga Zöllter durch die Fachbereichsleiterin des FB 1 der Stadtverwaltung, Frau Sabine Müller, gehalten. Folgende Worte sagen viel über Frau Zöllter, die sich seit einer Vielzahl von Jahren in diesen Chor aktiv einbringt und nicht nur Vorsitzende, sondern auch Organisationstalent und Kopf des Chores ist. „Seit nunmehr 41 Jahren ist Frau Zöllter Mitglied in der Gemeinschaft und davon seit 32 Jahren als Vorsitzende tätig. Mit ihrer zurückhaltenden und bescheidenen Art hat sie in all den Jahren dafür gesorgt, dass der Chor auch heute noch besteht und im Umkreis von Elsterwerda bekannt und geachtet ist. Die Mitglieder des Kammerchor Elsterwerda bedanken sich herzlichst für diese Arbeit in Ihrer Freizeit.“

Der darauf folgende Auszeichnungsvorschlag kommt wieder aus der Stadtverwaltung. Der Bürgermeister ehrt Helene Abu Fadda als die „gute Seele vom Holzhof“. Frau Abu Fadda ist zwar mit einem geringen Stundenumfang auf dem Holzhof beschäftigt, leistet aber einen mindestens gleichwertigen Umfang an unbezahlter ehrenamtlicher Tätigkeit auf dem Gelände und im Gebäude. Insbesondere ihre durch nichts zu erschütternde Freundlichkeit, ihr sprichwörtlicher Humor und ihr organisatorisches Talent sorgen dafür, dass nicht nur städtisches Eigentum in einem ausgezeichneten Zustand erhalten wird, sondern Sportler, Gäste und Besucher sich wie zu Hause fühlen. „Die zahlreichen Worte des Lobes und des Dankes der Nutzer unseres Sport- und Freizeitzentrums sind ein deutlicher Beleg für die Anerkennung ihres engagierten Wirkens.“, so Bürgermeister Dieter Herrchen.

Auf Vorschlag des Seniorenrates der Stadt Elsterwerda wurde Frau Ingrid Kirbach mit dem Ehrenband ausgezeichnet. Hier übernahm der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, Patrick Weser, die Verlesung der Laudatio. Frau Kirbach, die lange als Krankenschwester im Krankenhaus Elsterwerda tätig war, wohnt mittlerweile im betreuten Wohnen in der Friedrich-Engels-Straße. Dort unterstützt sie Mitbewohner, die durch ihren Gesundheitszustand nicht mehr in der Lage sind, alle Dinge des persönlichen Lebens allein zu tätigen. „So geht sie einkaufen, koordiniert Termine, hilft beim Zubereiten von Mahlzeiten und Durchführungen von hygienischen Dingen – Eigentlich alles, was für den Haushalt wichtig ist. Das erledigt Sie sehr gewissenhaft, uneigennützig und mit viel Engagement. Dabei verliert Sie nie den Humor und steckt damit ihre Mitmenschen an, da Sie sehr gut auf hoch betagte Menschen eingehen kann.“ So würdigt der Seniorenrat die ehrenamtliche Tätigkeit von Frau Kirbach.

Uta Petersen als Geschäftsführerin des Familienzentrums stellte die nächste auszuzeichnende Ehrenamtlerin vor, Frau Isolde Engelmann. Frau Engelmann als langjähriges Mitglied des Familienhilfevereins stellt sich in verschiedensten Projekten und Anliegen uneigennützig zur Verfügung. So hat sie im Rahmen einer Einzelfallhilfe mehrere Jahre ein Kind oft am Nachmittag betreut und ihm somit vorleben können, wie man sinnvoll seine Freizeit verbringt. Auch als Betreuerin bei der Ausrichtung der Kinderfeste, Osterwanderungen oder anderer großer Projekte ist sie unverzichtbar und bringt sich aktiv ein. „Durch ihre offene, zugewandte Art und ihre positive Einstellung können sowohl jüngere als auch ältere Menschen von ihren Lebenserfahrungen profitieren und nach den Gesprächen für scheinbar ausweglose Situationen neuen Mut schöpfen.“ So Frau Petersen zur Begründung für die Ehrung.

Auch der nächste Vorschlag zur Ehrung ist vom Familienzentrum eingereicht worden. Es handelt sich dabei um die Eheleute Christa und Eberhard Mittmannn. Christa Mittmann ist Gründungsmitglied des Familienhilfevereins und gehört diesem seit dem ununterbrochen an. Seit einigen Jahren engagiert sich auch ihr Mann Eberhard aktiv im Verein. Insbesondere das seit 10 Jahren stattfindende Kinderfest zum Kindertag für Kinder, die im Rahmen besonderer Hilfen betreut werden, ist ohne Familie Mittmann nicht mehr denkbar. Bis zu ihrem Umzug stellten Mittmanns nicht nur ihr Grundstück in Bad Liebenwerda unentgeltlich zur Verfügung, nein, sie schmückten dieses und räumten die Garage für die ca. 50 Teilnehmer. „Selbst gebackener Kuchen gehörte genauso auf die festlich geschmückte Kaffeetafel wie der Nudelsalat, die Suppen und das Gerillte auf das Abendbuffet. Zum Abschluss erhielten die Kinder sogar jedes Mal neben ihren Preisen noch zusätzlich je einen Beutel mit Geschenken! Das alles wurde von Mittmanns immer eigenständig finanziert!“, so beschreibt Frau Petersen dieses außergewöhnliche Engagement. Da das Fest jetzt im Park von Bad Liebenwerda stattfindet, kümmern sich Mittmanns dort um die organisatorische Vorbereitung mit viel Liebe für das Detail. Dafür gilt dieser Familie ein besonderer Dank.

Der letzte Vorschlag zur diesjährigen Ehrung kommt wieder aus der Stadtverwaltung. Bürgermeister Dieter Herrchen hält auch hier die Laudatio für den zu Ehrenden, Dr. Gustav Bekker. Es ist schlichtweg unmöglich, alles das, was Dr. Bekker in den zurückliegenden Jahren in seinem Bemühen um Aussöhnung, Völkerverständigung und Partnerschaft, ja Freundschaft geleistet hat, wiederzugeben. Als einer der Initiatoren der Städtepartnerschaft zwischen Nakło nad Notecia und Elsterwerda hat er nicht nur Anregungen gegeben, sondern durch eine Vielzahl von Besuchen in Nakło und die Betreuung von Gästen in Elsterwerda nachhaltig für den Bestand dieser Partnerschaft gewirkt. Sein Bemühen um Aufklärung, seine Leidenschaft für die Aussöhnung zwischen den Völkern, aber auch seine Leidenschaft bei strittigen Fragen fanden nicht nur in Elsterwerda Beachtung. So erhielt er bereits eine Vielzahl von Ehrungen, so u.a. das Bundesverdienstkreuz und das Offizierskreuz des Verdienstordens der Republik Polen. Zum Abschluss fand Dieter Herrchen noch sehr persönliche Worte für Dr. Bekker: „Ich verbinde diese Auszeichnung zugleich mit dem Dank für die gemeinsam gestalteten zurückliegenden 16 Jahre, in denen ich als Bürgermeister unserer Stadt der deutsch-polnischen Versöhnung und unserer freundschaftlichen und partnerschaftlichen Verbindung mit der Stadt Nakło und der Region Nakielski dienen durfte.“

Die geehrten ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger eint, dass sie in unserer Gesellschaft unverzichtbare Dienste leisten. Egal ob in der Feuerwehr, dem Bürgerverein, dem Kammerchor, in der Seniorenbetreuung, im Familienzentrum oder der Städtepartnerschaft, sie alle haben maßgeblichen Anteil daran, dass wir in einer Stadt leben dürfen, die von diesem Engagement partizipiert und das sie lebens- und liebenswert macht. Dafür gebührt diesen Ehrenamtlern, aber auch allen anderen ehrenamtlich aktiven Bürgerinnen und Bürgern unser herzlichster Dank. Wir zählen auch weiter darauf, dass sie alle weiterhin so aktiv für unsere Gesellschaft tätig sind und damit einen unverzichtbaren Beitrag zum Wohle Elsterwerdas leisten.

Dafür auch an dieser Stelle noch einmal unser herzlichster Glückwunsch an die Geehrten und unser herzlicher Dank an alle ehrenamtlich Engagierten Elsterwerdas.

Unser Dank gilt auch den Sponsoren, die mit ihrer Unterstützung maßgeblichen Anteil am Gelingen der Veranstaltung hatten. Dies sind die Privatfleischerei Gebrüder Arnold, das REWE-Center, Blumenhandel Zschieschang, die Kreismusikschule Gebrüder Graun und das Elbe-Elster Fernsehen.

Ansgar Große
Stellv. Bürgermeister