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Pressemitteilung Wasser- und Abwasserverband Elsterwerda

Geruchsbelästigungen im Stadtgebiet von Elsterwerda

Damit den Geruchsbelästigungen weiterhin aktiv begegnet wird, fand am Montag, den 12.08.2019 eine erste Arbeitsberatung beim Wasser- und Abwasserverband Elsterwerda statt. Teilgenommen haben neben den Vertretern der Verbandsversammlung auch die zuständigen Fachabteilungen des Landkreises Elbe-Elster und die Verbandsleitung. Seitens des Landesamtes für Umwelt Brandenburg konnte auf Grund der Kurzfristigkeit leider kein Vertreter an der Beratung teilnehmen.

Die Geruchsbelästigungen im Stadtgebiet von Elsterwerda, vornehmlich im Bereich Marktplatz, Denkmalsplatz und Elsterstraße sowie den unmittelbar angrenzenden Straßenzügen, aber auch im ehemaligen Ortsteil Krauschütz, hatten in den vergangenen Wochen immer wieder für starken Gesprächsstoff und besorgte Nachfragen beim Wasser- und Abwasserverband Elsterwerda und in der Stadtverwaltung Elsterwerda gesorgt.
Um die bisher durchgeführten Maßnahmen zur Emissionsreduzierung auszuwerten und weiterführende Entscheidungen zu treffen, fanden sich die Verbandsmitglieder sowie Vertreter der Fachabteilung der Landkreisverwaltung am Verbandssitz zusammen.

Im ersten Teil der Beratung wurden die zurückliegenden Wochen nochmals kritisch analysiert. Insgesamt gingen seit Anfang Mai 2019 ca. 33 Meldungen direkt beim Verband über die geschaltete Störnummer ein. In den Bereichen Burgstraße, Kochhorstweg, Ludwig-Jahn-Straße, Eichenweg und An der Elsteraue gab es dabei die am häufigsten genannten Emissionsorte.

Durch den Verband wurde dargelegt, welche Aktivitäten mit welchem Ergebnis bisher bereits umgesetzt wurden und welche zukünftig noch in Angriff genommen werden, um den Herausforderungen der Neuzeit mit Blickwinkel Klimawandel aktiv zu begegnen.

Bereits realisierte Maßnahmen im Bereich Kanalnetz sind:

  1. Umfängliche Kanalnetzspülungen im Bereich Innenstadt, hier Schmutz- und Regenwasserkanalnetz, welche in der letzten Woche vollständig abgeschlossen wurden.
  2. Großflächiger Austausch der Biofilter in den Schächten der Innenstadt.
  3. Die Maßnahmen werden von H2S-Messungen (Schwefelwasserstoff) begleitet, die zu Intensität und Emissionsort eine Aussage treffen und für weiterführende Lösungsansätze herangezogen werden.

Nicht gänzlich auszuschließen waren auch Geruchsentwicklungen im Zusammenhang mit den laufenden Baumaßnahmen auf der Kläranlage selbst. Hier wurden folgende Maßnahmen durchgeführt:

  1. Erneuerung der Biofilteranlagen am Rechengebäude,
  2. Dosierung von Nutriox in das Zulaufsystem der Kläranlage.

Mit dem bevorstehenden Abschluss der Baumaßnahme auf der Kläranlage wird diese Emissionsursache kurzfristig verschwunden sein.

Für die Verbandsmitglieder war entscheidend, dass unverzüglich ein externes Ingenieurbüro beauftragt wird. Auftrag an das Büro ist, die Geruchsemissionen sowie deren Entstehungsursache zu lokalisieren und zu ergründen, eine Gesamtuntersuchung (Sulfidbilanz) des städtischen Netzes vorzunehmen und technische Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen, die eine wesentliche Reduzierung der Geruchsemmissionen kurzfristig und auch dauerhaft gewährleisten. Weiterhin soll aufgezeigt werden, welche Aufgaben und Investitionen dem Verband diesbezüglich bevorstehen.

Darüber hinaus hat man sich bereits jetzt auf die Umsetzung folgender technischer Maßnahmen verständigt:

  1. Errichtung einer weiteren zentralen Biofilteranlage im Bereich Südstraße, um hier insbesondere die Geruchsemissionen aus den Ortsteilen Haida, Würdenhain, Saathain, dem Bereich Elsterwerda-Biehla sowie dem Wohngebiet-West bereits vor Überleitung der Schmutzwassermengen zur Kläranlage Elsterwerda geruchstechnisch vorzubehandeln.
  2. Die Abwasserdruckleitung „Kraupa-Hohenleipisch-Dreska“ wurde bereits komplett mittels sogenannten Impulsspülverfahren gereinigt, um insbesondere der Geruchsentwicklung im Gewerbegebiet-Ost durch Entfernung der Sielhaut im Freigefällekanal entgegenzuwirken.

Ein Appell richtet sich auch an alle Hausbesitzer: Bitte überprüfen Sie Ihre eigene Hausentlüftungssysteme (Dachentlüftungen) und wenn noch nicht vorhanden, sollten diese nachgerüstet werden. Die Verbandsmitglieder treffen sich am 09.09.2019 zu einem weiteren Abstimmungsgespräch, um die Wirkung und den Erfolg der bisher eingeleiteten Maßnahmen auszuwerten sowie das weitere Vorgehen abzustimmen.

Sie sehen, wir bleiben dran und klären das!

Vielen Dank.
Ihr Wasser- und Abwasserverband Elsterwerda